1.Tag: Frankfurt/Oder – Sieversdorf
„…jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…“ (Hermann Hesse)
Es ist Sonntagmorgen und ich wache in Berlin Köpenick bei Anni auf dem Sofa auf. Ich komme langsam zu mir und versuche mir den kommenden Tag vorzustellen, denn endlich startet das Pilgerprojekt „Gemeinsam pilgern – gemeinsam gegen Krebs“ und ich darf dieses Jahr als Co – Begleiterin mitlaufen!!!
Ich bin schon ein wenig aufgeregt und gleichzeitig ruhig und abwartend was heute und in den kommenden sieben Tagen auf mich zukommt.
In Frankfurt/Oder am vereinbarten Platz eingetroffen heißt es jetzt warten auf die Teilnehmer, die dann auch nach und nach eintrudeln. Es entsteht von Beginn an eine angenehme und quirlige Stimmung und ein fröhliches Hallo beim T-Shirt und Pilgerpass verteilen.
Bevor wir endgültig starten bilden wir einen Kreis, begrüßen alle noch einmal herzlich als Gruppe, kümmern uns um den richtigen Sitz aller Rucksäcke und Anni und ich führen noch unser erstes Ritual ein: Hand in Hand eine Schweigeminute vor dem Start in die Tagesetappe!
Und dann wird es ernst: wir starten tatsächlich unsere erste Etappe – 19 km bis Sieversdorf!!
Ich fühle mich wohl, freue mich sehr über den guten Start und habe ein wirklich gutes Gefühl für die Gruppe. Wenn ich bis dahin noch einen Hauch von Zweifel oder Sorgen hatte, ist er spätestens mit den ersten Schritten verschwunden!!!
Für den ersten Abend kann es keine bessere Unterkunft geben: bei Sylvia und Christian Scheffler in der Pilgerherberge an der Orgelwerkstatt!! Eine Oase am Jakobsweg zum Wohlfühlen und Ankommen, zum Ausruhen und Genießen. Ein Ort der Stille, der Ruhe, der Harmonie. Und dann das wunderbare Essen unter freiem Himmel und später das Lagerfeuer – das hatte für mich eine ganz besondere Kraft. Diese Kraft hat sich dann auch in der Vorstellungsrunde, um die Sylvia gebeten hatte, gezeigt.
Mein eigener Mut und die Kraft des Feuers haben mich selber überwältigt. Ich habe mich extrem geöffnet und Teile meines steinigen Lebensweges in die Mitte des Kreises gestellt. Danke für das Gefühl der Geborgenheit, denn nur so konnte ich meine sehr persönliche Beziehung zum Jakobsweg schildern.
Buen camino!!
Eure Petra